Trio sahnt bei Hessischen Hallenmeisterschaften kräftig ab

Hanau Sechs Titel und insgesamt elf Medaillen waren die hervorragende Ausbeute des Seniorentrios der LG Reinhardswald bei den Hessischen Hallenmeisterschaften in Hanau.

Gewohnt souverän sicherte sich Tim Reitz (SV Espenau) fünf Meisterwimpel in der Altersklasse M40. Gleich zum Auftakt im 60-Meter-Hürdensprint gab es die erste Goldmedaille. Mit verhaltenem Start sprintete er 10,13 Sekunden. „Für den Start war die Zeit ok, aber eigentlich sind mir 60 Meter zu kurz“, sagte der deutsche Vizemeister über 110-Meter-Hürden.

Aufgrund des eng getakteten Zeitplans verpasste er die Probestöße im Kugelstoß und musste direkt in den ersten Wettkampfversuch. Mit 9,02 Metern war er schon zufrieden, steigerte sich aber im fünften Durchgang sogar noch auf 9,17 Meter und holte Silber.

Im 60-Meter-Sprint konnte er sich dann bei Kugelstoß-Sieger Nico Hanke revanchieren. In 8,27 Sekunden steigerte er sich gegenüber der letzten Hallenmeisterschaft vor der Coronapause 2020 um zwei Zehntelsekunden und lag klar vor Hanke.

Im Hochsprung war mit technischen Problemen nicht mehr als Rang drei mit 1,45 Metern drin.

Die engen Kurven der Laufbahn in der August-Schärttner-Halle verhinderten beim 200-Meter-Sieg in 26,79 Sekunden eine bessere Zeit.

Schon relativ ausgepowert nach fünf Disziplinen ging es zum Weitsprung. So war Reitz zufrieden, dass er trotz Anlaufproblemen die Fünf-Meter-Marke knackte und sich mit 5,03 Metern gegen Thomas Neubacher (4,82 Metern) durchsetze.

Positiv überrascht zeigte sich Reitz vom 400-Meter-Ergebnis. In 58,40 Sekunden blieb er deutlich unter den 60 Sekunden und nahm zum Abschluss des Tages die fünfte Goldmedaille entgegen.

„Morgen steht dann definitiv passive Erholung auf dem Programm“, zollte Reitz dem Mammutprogramm Tribut. Der Härtetest diente auch als Vorbereitung auf die Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren in Torun (Polen), wo er im Fünfkampf und Hürdensprint an den Start gehen wird.

Sein Wettkampfdebüt unterm Hallendach gab Ralf Lamster (SV Espenau) in der Altersklasse M55 und überzeugte mit zwei Medaillen. Besonders zufrieden war er mit Überraschungssilber im 200-Meter-Sprint in 28,29 Sekunden hinter dem Hessenrekord laufenden Topfavoriten Bernd Lachmann. Im 60-Meter-Sprint behauptete er sich in einem starken Feld auf Rang drei in 8,56 Sekunden. Auch Lamster wird in Torun über 200 Meter am Start sein.

Markus Schunck (VfL Wolfhagen) komplettierte die LGR-Erfolgsbilanz mit Gold im Weitsprung und Bronze im Kugelstoß der M50. Im Weitsprung gewann er mit 4,14 Meter den Titel. „Die Weite stellt mich nicht unbedingt zufrieden“, sagte Schunck, den Probleme beim Anlauf und mit der Wade einschränkten. „Es hätte etwas weiter in die Sandgrube gehen sollen“. Im Kugelstoßen gelang im ersten Versuch mit 8,92 Meter die Bestweite. Danach war der Wurm drin und es gab keine Steigerung mehr. Somit fehlten 38 cm auf Silber und 45 cm auf Gold für den Vorjahressieger bei den Freiluft-Titelkämpfen.