Morgen ist Mrochens Lauf

  15.07.2021    Kreis Hofgeismar Presse
Liebenauer Leichtathlet startet bei U20-Europameisterschaft

Hofgeismar/Tallinn Am Freitag um 17.55 Uhr ist es so weit. Dann steht Bastian Mrochen (LG Reinhardswald/TSG Hofgeismar) bei den U20-Europameisterschaften in Tallinn an der Startlinie zum 5000-Meter-Lauf.

In der Geschichte der LG Reinhardswald ist der 19-Jährige Liebenauer nach Manfred Hoffmann (TSG Hofgeismar, 1981), Jochen Steinbrecher (TSG Hofgeismar, 1989), Wurie Bah (SV Espenau, 2009) und Lena Menzel (TSG Hofgeismar, 2010) erst der fünfte Athlet, der das Nationaltrikot trägt.

Dirk Berger (TSV Vaake/PSV Grün-Weiß Kassel, 1992), Manuel Dornemann (TSG Hofgeismar/LG Olympia Dortmund, 1997) und Vanessa Grimm (TSG Hofgeismar/Königsteiner LV, seit 2018) erhielten ihre leichtathletische Grundausbildung bei der LGR, starteten aber bei ihren internationalen Einsätzen für andere Vereine.

Mrochen hat im vergangenen Jahr eine beeindruckende Leistungsentwicklung genommen. 2020 wurde er Sechster bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in 8:46 Minuten über 3000 Meter. Im Sommer nahm er mit einem Sportstipendium das Studium der Psychologie an der Wingate University in South Carolina auf. Angespornt von der teaminternen Konkurrenz pulverisierte Mrochen ab Oktober Bestleistungen und Rekorde, das 3000-Meter-Tempo von 2020 kann er inzwischen locker für 5000 Meter laufen.

Mit Platz drei bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz machte Mrochen die Nominierung für Tallinn perfekt. In einem beeindruckenden Spurtrennen sicherte er sich die Medaille. Die Qualifikationsnorm war er bereits im April in den USA gelaufen. Mit 14:19,10 Minuten hatte er die EM-Norm um acht Sekunden unterboten.

Im Feld der 26 für das Rennen in der estnischen Hauptstadt gemeldeten Athleten liegt Mrochen mit seiner Vorleistung auf dem zehnten Rang. Mit dem Rennen in Koblenz hat Mrochen gezeigt, dass er für ein taktisches Meisterschaftsrennen bestens gerüstet ist. Lieber wäre ihm aber ein schnelles Rennen, denn ganz hat er die Hoffnung auf die Erfüllung der Qualifikationsnorm für die U20-WM im August in Nairobi (14:10 Minuten) noch nicht aufgegeben.

Unabhängig vom Ergebnis gilt es in Tallinn vor allem Erfahrung mit den Abläufen bei einer internationalen Meisterschaft zu sammeln. Weitere Einsätze im Nationaltrikot werden hoffentlich folgen, 2023 findet die nächste U23-EM statt.

erstellt von Alexander Humme