Hennemanns Leistungsexplosion

Bad Homburg Der Sensationserfolg von Stine Hennemann (TSV Lippoldsberg) im Speerwurf war das herausragende Ergebnis der Leichtathleten der LG Reinhardswald bei den Hessischen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U20 und U16. Drei Medaillen in den Wurfdisziplinen holte Alice Ekenberger (VfL Wolfhagen). Weitere elf Platzierungen in den Endkämpfen der besten Acht runden das Top-Ergebnis der LGR-Talente in Bad Homburg ab.

Mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestmarke um fast neun (!) Meter gewann Stine Hennemann den Hessischen Meistertitel im Speerwurf der weiblichen Jugend W14. Gleich im ersten Versuch hatte sie mit einem Wurf auf 28,05 Meter ihre alte Bestweite pulverisiert und die Führung übernommen. Im zweiten Durchgang konterte Lisa Becker mit 29,07 Metern und im dritten Versuch zog auch Greta Wiegand mit 29,32 Metern vorbei. Hennemann aber hatte ihr Pulver noch nicht verschossen, setzte sich mit einem Wurf auf die neue Kreisrekordweite von 30,26 Metern wieder an die Spitze und holte ihren ersten Meisterwimpel auf Landesebene. „Wir haben in den letzten Wochen intensiv an der Wurftechnik gefeilt, das hat Stine heute perfekt umgesetzt“, erklärte Trainer Mustafa Hallal die Leistungsexplosion seines Schützlings.

Als Vierte im Diskuswurf und Sechste im Kugelstoß unterstrich Hennemann ihr großes Wurftalent.

In der weiblichen Jugend U20 glänzte Alice Ekenberger ebenfalls in den Wurfdisziplinen. Spannend machte sie es im Diskuswurf. Nach zwei ungültigen Würfen drohte das Vorkampfaus, doch mit 34,26 Metern rettete Ekenberger sich im dritten Durchgang und schob sich auf Platz drei der Zwischenwertung. Im letzten Versuch gelang ihr dann mit 36,61 Metern noch einmal eine deutliche Steigerung, die ihr die Vizemeisterschaft einbrachte. Damit verbesserte Ekenberger ihren eigenen Kreisekord um zweieinhalb Meter und überbot auch die Qualifikationsnorm für die Süddeutschen U23-Meisterschaften.

Im Kugelstoß hatte Ekenberger mit 10,90 Metern lange den Wettbewerb angeführt. Erst im letzten Versuch schob sich Katharina Altlay noch um sieben Zentimeter vorbei.

Auch der Speer flog zwei Meter weiter als bisher in der Saison und brachte ihr mit 35,49 Metern auf Rang drei die dritte Medaille.

Rieke Köhling (SV Espenau) schrammte im Diskuswurf der weiblichen Jugend W15 nur um 15 Zentimeter an einem Podestplatz vorbei. Mit 23,83 Metern wurde sie Vierte. Im Hochsprung belegten Köhling und die höhengleiche Charlotte Lefebvre (TSG Hofgeismar) Rang acht.

Mit einer Steigerung ihrer persönlichen Bestzeit um mehr als drei Sekunden auf 49,87 Sekunden erkämpfte sich Muriel Ellermeyer (TSV Lippoldsberg) im 300-Meter-Hürdenlauf der weiblichen Jugend W15 ebenfalls Rang vier. Lina Henrici (TSV Lippoldsberg) wurde bei ihrem Wettkampfdebüt auf dieser Strecke in 49,92 Sekunden gleich Fünfte.

Linus Klinge (MTV Vernawahlshausen) steigerte seine persönliche Bestzeit als Sechster über 800 Meter der männlichen Jugend M14 um vier Sekunden auf 2:16,99 Minuten. Für den Hessenmeister über 3000 Meter war das ein gelungener Test auf der Unterdistanz bevor er bei den Süddeutschen Meisterschaften wieder auf seiner Spezialdistanz antritt.

In der weiblichen Jugend W15 pulverisierte Jolina Schmidt (VfL Wolfhagen) schon im 80-Meter-Hürden Vorlauf ihre persönliche Bestzeit. In 13,08 Sekunden war sie eine halbe Sekunden schneller als bisher in der Saison und qualifzierte sich für den Endlauf. Hier bestätigte sie in 13,11 Sekunden das neue Leistungsniveau und kann jetzt für die Süddeutschen U16-Meisterschaften planen, für die sie die geforderte Normleistung von 13,20 Sekunden knackte.

Außer Wertung in der weiblichen Jugend U20 startend stellte Larissa Malkomes (SV Trendelburg) in 63,62 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit über 400 Meter Hürden auf. Damit blieb sie auch deutlich unter der Qualifikationsnorm für die Deutschen U23-Meisterschaften. Vor dem großen Auftritt in Göttingen stehen aber zunächst die Süddeutschen Meisterschaften der U23 in Aichach Mitte Juni auf dem Wettkampfprogramm.