40 Jahre - und kein Ende in Sicht

  25.11.2020    Kreis Hofgeismar Presse
Ulrike Kleinschmidt will mit den VfL-Leichtathleten weitere Erfolge feiern

Leichtathletik. Ende November feiert Ulrike Kleinschmidt (VfL Wolfhagen) ihr 40 jähriges Jubiläum als Trainerin der Leichtathleten und Leichtathletinnen. Und ein Ende ist nach eigenen Angaben noch lange nicht in Sicht!

Schon während ihrer eigenen Laufbahn übernahm Kleinschmidt erste Tätigkeiten als Helferin im Liemecke-Stadion (Sommer) und in der Großsporthalle der heutigen Walter-Lübke-Schule (Winter). Damals hießen die Trainer der Leichtathletik-Sparte Martin Kleinschmidt, der zusammen mit Ehefrau Anneliese die Sparte gründete, sowie Elsbeth Deuermeier und Winfried Huhn.

Am 29. November 1980 erwarb Kleinschmidt die C-Trainer-Lizenz in der Sportbildungsstätte Sensenstein (dies war der 1. Lehrgang auf dem Sensenstein) und durfte dann alleine Übungsstunden leiten. Dies war damals erst mit 18 Jahren möglich.

Zahlreiche Jungen und Mädchen formte Kleinschmidt in unzähligen Übungsstunden zu erfolgversprechenden Sportlern. Es gab Medaillen und Titel bei Hessischen Meisterschaften und sogar einen Deutsche Vize-Titel. Auch bei den Leichtathletik-Wettkämpfen im Turnverband feierten die Youngster auf Bundesebene Medaillen.

In den ersten 20 Jahre ihrer Trainertätigkeit zählten Eva Berthold (heute Wienecke), Denise Fuchs (heute Schwarz), Denis Kleinschmidt (heute Merkwirth), Tanja Kleinschmidt (heute Steinmetz), Andreas Fuchs, Sarah Jakob, Agnes und Jelena Hofmann zu den Stützen.

Die zweiten 20 Jahre prägten die überragenden Erfolge von Bettina Klapp als mehrfache Hessiche Meisterin und Süddeutsche Meisterin. Die Krönung war allerdings der Deutsche Vize-Titel 2004 im Blockmehrkampf Sprint/Sprung. Weitere bekannten Namen aus dieser Periode sind Eike Kratzsch (Hessenmeister), Alicia Grunewald (Deutsche Meisterin Fünfkampf im Turnerbund), Lisa Fuhr (HLV-Vize), Celina Weiershäuser, Lisa Spangenberg, Juliane Fuchs und das derzeitige Aushängeschild Alice Ekenberger (Deutsche Meisterin Fünfkampf Turnerbund). Bemerkenswert war auch der 5. Platz im Hessischen Endkampf der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2013 für die B-Schülerinnen (W 12/13).

Aber auch der jüngere Nachwuchs steht auf dem Sprung für höhere Aufgaben. Für den E-Kader (bis 13 Jahre) des HLV wurden Jolina Marie Schmidt, Jasmin Gies, Emma Schunck und Alicia Seidel berufen.

„Ebenfalls eine Perspektive auf den E-Kader des Jahres 2022 haben Clea Gerhold, Josefin Hellmann, Kian Zilke und Niklas Hellmann bei guter Entwicklung im nächsten Jahr“, sieht die erfahrene Trainerin die nächsten Kids in den Startlöchern.

Bis 1998 starteten die Leichtathleten im heimischen Leichtathletik-Kreis. Danach erfolgte bis 2016 die Zugehörigkeit zum Leichtathletik-Kreis Kassel. Seit gehören 2017 gehören die Wolfhager Leichtathleten nun zum Leichtathletik-Kreis Hofgeismar und starten seit 2018 bei überregionalen Meisterschaften für Leichtathletikgemeinschaft Reinhardswald (LGR), die von 13 Vereinen gebildet wird.

Der Schritt von Kassel nach Hofgeismar hat sich mehr als bezahlt gemacht. Allein durch die Teilnahme am Sparkassen Grand Prix gewann der VfL Wolfhagen seit 2017 jedes Jahr einen höheren Geldbetrag für die Nachwuchsförderung als es während der Kasseler Zugehörigkeit gab. „Im Kreis Hofgeismar ist das Wertungssystem viel gerechter und alle Vereine werden für ihren Einsatz belohnt, auch die kleineren. In Kassel zählten nur die großen Vereine“, so Kleinschmidt. In diesem Jahr landeten die Wolfhager in der Vereinswertung auf Rang drei (wir berichteten bereits). Auch in den nächsten Jahren sollte immer ein Platz unter den Top-Drei möglich sein, denn in den jüngeren Altersklassen verfügt der VfL derzeit über viele Kids.

Auch der vereinsübergreifende Training in der LGR mit den Trainern Joachim Plinke und Mustafa Hallal sorgte bislang für eine Steigerung unserer älteren Athleten und motivierte mich und die weiteren VfL-Betreuer noch einmal mehr. Mittlerweile hat der VfL schon zweimal im Februar Hallen-Kreismeisterschaften durchgeführt.

Der größte Wunsch von Kleinschmidt ist und bleibt, und wird vielleicht noch einmal in Erfüllung gehen, eine Kunststoffbahn und damit bessere Trainingsmöglichkeiten im Wolfhager Stadion.

 

Ihre besten Leistungen: Da nennt Kleinschmidt zwei Disziplinen und einen Nordhessischen Rekord. Mit 1,61 Meter im Hochsprung zählte Sie zum Kader im HLV. Auch die 10,76 Meter im Kugelstoßen (4 kg-Kugel) fallen Ihr sofort. Bis zum Jahr 2000 stand Sie mit der 4 x 50 Meter Staffel der C-Schülerinnen (10/11 Jahre) an der Spitze der Ewigen Nordhessischen Bestenliste. Erst dann verloren die Schwestern-Duos Ulrike und Heike Kleinschmidt sowie Heike und Manuela Schacht die Bestmarke.

Doch über allem ragt der Bundessieg im Schulwettkampf „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin 1976 heraus. Damals gewann die Mädchenmannschaft der Wilhelm-Filchner-Schule den Wettkampf. Dieser Erfolg war maßgeblich durch die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein entstanden.

 

Zur Person: Ulrike Kleinschmidt ist 58 Jahre alt und wohnt in Wolfhagen. Sie arbeitet als Physiotherapeutin in der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel. Beide Elternteile sind leider bereits verstorben. Sie hat einen Bruder und eine Zwillingsschwester.

 

erstellt von Marco Berger