Zwölf DM-Medaillen bei den Cross-Titelkämpfen in Löningen

  28.11.2022    HLV Wettkampfsport
Drei Titel im Altersklassen-Bereich durch Simone Raatz (W45), Margret Göttnauer (W70) und die Mannschaft des LC Diabü Eschenburg (M30/35)

Es war eine etwas längere Anreise, die nötig war, um bei der Crosslauf-DM in Löningen an den Start zu gehen. Doch der Trip nach Niedersachsen lohnte sich für eine ganz Reihe von Hessen.

Auf der Männer Langstrecke feierte Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) über die 9,8 Kilometer eine gelungene Titelverteidigung und setzte sich mit 29:28 Minuten hauchdünn gegen Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) durch. Am Ende war es eine ganz knappe Angelegenheit, hatte Fitwi doch nur eine winzige Sekunde Vorsprung auf den Mann aus Bayern. Aber auch die Hessen konnten sich auf dem welligen Wiesenkurs mit zwei Athleten unter den Top-Sechs bestens in Szene setzen. Aaron Bienenfeld (SSC Hanau Rodenbach) wurde mit 29:48 Minuten Dritter. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass in der letzten Runde noch Markus Görger (LG Region Karlsruhe) beim Kampf um Edelmetall an aussichtsreicher Position lag. Der Sieger von Pforzheim bekam dann aber Probleme mit der Hüfte und musste das Rennen vorzeitig beenden. So war der Weg zur Bronzemedaille frei für den US-Studenten Bienenfeld (29:48 min.). Einen Platz dahinter sortierte sich Sam Parsons (Eintracht Frankfurt/30:08 min.) ein. Beide haben damit berechtigte Chancen, die deutschen Farben in zwei Wochen bei der Cross-EM in Turin zu tragen. Kilian Schreiner (ASC Breidenbach), der hessische Vizemeister von Altenstadt, finishte mit 31:31 Minuten als Dreizehnter. Auch in der Team-Wertung gab es Grund zum Jubeln. Hinter den überlegenen Läufern im Trikot der LG Telis Finanz Regensburg (36 Punkte, Platzziffern-Addition) und dem TSV Bayer 04 Leverkusen (46 Pkt.) gab es mit 61 Zählern „Team-Bronze“ für die SSCler (Aaron Bienenfeld, Lukas Abele, Philipp Stuckhardt). Der ASC Breidenbach (Schreiner, Rau, Hirschhäuser/70 Pkt.) belegte den vierten Platz.

Bei den Frauen drückte Alina Reh (SSC Berlin) dem Geschehen über die 6350 Meter (trotz eines kleines Sturzes) ihren Stempel auf und hielt mit 21:59 Minuten Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen/22:09 min.) auf Abstand. Eva Dieterich (LT Kassel), die sich beim Pforzheim-Cross in die Liste der Siegerinnen eintrug, belegte mit 22:31 Minuten den fünften Platz. Damit dürfte die deutsche Meisterin über 10 Kilometer auch zum Aufgebot für Turin gehören. Die Frankfurter Eintracht brachte eine Mannschaft (Eva Maria Sulzer, Johanna Uherek, Ella Gut) auf dem zehnten Rang (154 Pkt.) ins Ziel. Das SGE-Trio gehört noch komplett der U23 an. Dort sah es für die Adlerträgerinnen mit Platz vier (61 Pkt.) deutlich besser aus.

Im Rennen der männlichen U23 trennten die beiden Top-Athleten nach 7750 Meter lediglich vier Sekunden. Florian Bremm (TV Leutershausen) hatte mit 25:13 Minuten letztendlich das bessere Ende gegenüber Paul Specht (VfL Sindelfingen) für sich. Die acht schnellsten Jungs liefen innerhalb von siebzehn Sekunden über die Ziellinie. Als Achter konnte 1500-Meter-Spezialist Sven Wagner (Königsteiner LV/25:30 min.) mit seinem Abschneiden zufrieden sein. Marius Abele (SSC Hanau Rodenbach/10.) konnte nach 25:45 Minuten wieder durchschnaufen. Patrick Andres (LG Bischofsheim-Ginsheim/12.) hatte es nach 25:59 Minuten geschafft. Hinter der LG Telis Finanz Regensburg (53 Pkt.) holten die SSCler (Marius Abele, Dominik Müller, Fynn Becker/65 Pkt.) DM-Bronze.

Auf der Mittelstrecke der Männer (4120 Meter) feierte Jens Mergenthaler  (SV Winnenden) nach seinem Sieg in Darmstadt nun den DM-Sieg (12:39 min.) und distanzierte Marius Probst (TV Wattenscheid/12:50 min.). Einen Achtungserfolg verbuchte als Neunter Yannik Gerland (Eintracht Frankfurt/13:22 min.).

Bei der männlichen Jugend der U20 hatte Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) über die 6350 Meter mit 20:33 Minuten die besten Beine vor Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld/20:37 min.). Christoph Schrick, der WM-Starter von Cali (1500 & 5000 m) belegte bei seinem wohl letzten Start im Trikot des ASC Darmstadt den sechsten Platz (20:56 min.). Damit wird der Neuzugang beim Königsteiner LV bei der Cross-EM als Ersatzmann fungieren.

Eine Einzelmedaille für Hessen gab es dann noch über 4120 Meter in der U20. Vorne ließ Favoritin Kira Weiß (KSG Gerlinden) mit 14:32 Minuten nichts anbrennen und zeigte Lisa Merkel (LG Region Karlsruhe/14:43 min.) die Hacken. Das Podium komplettierte Carolina Schäfer (TG Schwalbach/14:46 min.). Das große Talent aus dem Maintaunus-Kreis ist damit bei den kontinentalen Titelkämpfen in Turin erstmals im Nationaltrikot im Einsatz. Der SSC Hanau Rodenbach (Constanze Paoli, Maja Severloh, Lea Blandamura) hatte bei der Heimkehr einen sechsten Platz im Gepäck.

In der jüngeren U18 belegte Eintracht Frankfurt in der Team-Wertung hinter den überragenden Regensburger Mädels (23 Pkt,) den zweiten Platz. Tabea Kiefer (15. Gesamt), Louise Hitzbeck und Paulina Poggendorf machten sich mit DM-Silber ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.

Jakob Dieterich (LT Kassel) schrammte bei den U18ern als Zwölfter mit 13:46 Minuten für die 4120 Meter nur knapp an einer einstelligen Platzierung vorbei. Die Jungs des VfL Altenstadt (Noel Freder, Kjell Jona Credner, Leopold Kohler) traten mit einem sechsten Platz (136 Pkt.) die Heimreise in die Wetterau an.

Im Altersklassenbereich gab es noch sieben Medaillen für die hessischen Cross-Spezialisten. Simone Raatz (ASC Darmstadt) hatte bei ihrem Triumph in der W45 mit 25:47 Minuten fast sechzig Sekunden Vorsprung auf Karen Paysen (TSV Langenhorn). Margret Göttnauer (LG Bad Soden-Sulzbach-Neuenhain) wurde in der W70 ihre Favoritinnenrolle gerecht. Team-Gold bei den „Jung-Senioren“ der M30/35 wurde eine Beute des LC Diabü Eschenburg, die mit zwölf Punkten den TB Hamburg Eilbeck (18 Pkt.) auf Distanz hielten. Das konditionsstarke Trio wurde von Einzelsieger Tobias Schulz (23:02 min.) angeführt. Auch seine Vereinskollegen Felix Thum (4. in 23:24 min.) sowie Stefan Thum (7. mit 24:31 min.) stürmten locker unter die Top-Acht. Martina Stück (GSV Eintracht Baunatal) holte noch Bronze in der W55. Gleiches trifft auf die drei Rodenbacher (Markus Riefer, Habtemichael Abisolom, Sahin Duygun) in der M50/55 zu. Markus Riefer (4.) hätte fast noch in der Einzelwertung Edelmetall geholt. Auf die zweite Stufe des Siegertreppchens durfte in der M40/45 eine weitere SSC-Mannschaft klettern. Jörn Harland, Thomas Kehl und Ingbert Reinke mussten sich lediglich Hannover 96 geschlagen geben.

erstellt von Jens Priedemuth